Interview:                                           Singulart fragt, Peter Nottrott antwortet


Singulart ist eine engagierte, frische Kunstplattform, die Künstler und Kunstliehaber verbindet. Mackenzie Leighton hat Peter Nottrott ausgewählt, um seinen kreativen Arbeitstag unter die Lupe zu nehmen.

Oktober 2019

Ein Tag mit Peter Nottrott

Peter Nottrott ist ein erfahrener deutscher Maler, der in drei Jahrzehnten künstlerischer Praxis eine internationale Sammlerbasis aufgebaut hat. Er legt großen Wert auf Freiheit und Individualität - sowohl in der Kreativität als auch im Leben - und komponiert kraftvolle, energiegeladene abstrakte Gemälde. Er erklärt: „Ich möchte Farbsymphonien malen: immer lebendig, immer voller Energie und immer positiv.“ Singulart hatte das Vergnügen, Nottrott zu treffen und alle Einzelheiten eines typischen Tagesablauf im Atelier kennen zu lernen.

.............................................................................................................................................................................

Was machst du als erstes, wenn du morgens aufwachst?
Von meinem Bett gucke ich über das Wasser der Flensburger Förde Richtung Dänemark – wie ist das Wetter, sind Wellen auf dem Wasser, sind Boote unterwegs?

Was inspiriert dich jeden Tag zu kreieren?
Mich fasziniert die abstrakte Malerei. Es bringt mir Freude, verschiedene Farbkombinationen und Formen zu einem Gemälde zu komponieren – und bestenfalls meine Freude an die Betrachter des Gemäldes weitergeben zu können. 

 Wie sieht dein Arbeitsbereich aus?
Mein eigenes, großes Atelier besteht aus zwei Räumen sowie zusätzlichem Lagerplatz.  Das Wichtigste im Atelier ist eine schöne große Malfläche, wo ich auch meine extremen Größen bis 10 qm Gemäldefläche gut malen kann. - Mein Atelier ist Teil einer tollen Künstlergemeinschaft und befindet sich in einem schönen, alten Haus direkt in der Fußgängerzone von Flensburg.

Beschreibe den Kern deiner Technik oder deines Stils.
Bevor ich mit dem Malen anfange, habe ich  eine vage Idee des Gemäldes, der wesentliche Teil entsteht jedoch während des Malens. Ich male mit Acryl auf Leinwand in einer von mir entwickelten Technik mit Pinseln und Spachteln. Diese Technik ermöglicht es mir, viel Energie und Dynamik im meine Gemälde zu bringen.

Was sind deine Top 3 Studio Essentials?
Ein wichtiges Ritual, bevor es mit dem Malen losgeht, ist das gemeinsame Kaffeetrinken mit meiner Ateliernachbarin, einer Goldschmiedin. Beim Malen selbst höre ich beispielsweise meditative Musik, auch das ist essentiell. Außerdem lege ich großen Wert auf eine positive , ruhige Atelier-Atmosphäre. Wenn ich mich im Atelier gut und ausgeglichen fühle, kann ich am besten alle Energie in das Gemälde bringen. Übrigens findet sich auch immer etwas zu Naschen im Atelier.

Woher weißt du, wann das Kunstwerk fertig ist?
Das ergibt sich beim Malen, es ist eher eine emotionale als eine kognitive Entscheidung. Bei mir ist der Malprozess ein abgeschlossener Akt. Ich würde kein Bild tagelang stehen lassen und später nochmal ummalen oder groß verändern.

Was machst du gerne nach einem Arbeitstag?
Ich genieße es, in netten Restaurants Essen zu gehen – und bei gutem Wetter spaziere ich gerne an der Flensburger Förde oder am Meer.

Was ist dein allgemeiner Lieblingsaspekt des kreativen Prozesses?
Ich liebe es, vollkommen im Malen versunken zu sein – dann verliert sich die Zeit und das Drumherum. Es ist fast ein Zustand wie in Trance.

 

Danke!

Sehr gerne.